Tradition

Deutsches Studentenwohnheim – diese Aufschrift auf einem bronzenen Schild am Portal des Breuls erntet bei Besuchern des Hauses oftmals einen irritierenden Blick und ist in der Tat irreführend. Schließlich hat sich der Breul seit seiner Gründung im Jahr 1928 der Völkerverständigung verschrieben, weshalb hier keineswegs nur deutsche Studenten wohnen. Bereits im Gründungsjahr kam ein Drittel aller Bewohner aus vierzehn verschiedenen Ländern. Diese Philosophie des “offenen“ Hauses setzt sich bis heute fort und ermöglicht einen stetigen interkulturellen Austausch.
Im Januar 2015 ist das DSH in die Bischöfliche Studierendenwerk Münster gGmbH eingegangen. Seitdem haben wir keinen katholischen Priester mehr als Heimleiter, sondern teilen uns mit Markus Hoffmann einen Geschäftsführer zusammen mit unseren Partnerwohnheimen Collegium Marianum, Fürstin-von-Gallitzin-Heim, Liebfrauenstift und Thomas-Morus-Kolleg. Geistlicher Leiter bei uns blieb jedoch unser ehem. Heimleiter und ehem. Studentenpfarrer Michael Ostholthoff.

Doch nicht alle Grundfesten des Hauses dauern bis heute fort. Vorrangig ist hier an das Schwesternkonvent der Heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) zu denken, welches das Haus und seine Bewohner seit seiner Gründung elementar geprägt hat. Vorrangig wirkten die Schwestern in der Hauswirtschaft, aber auch in der Liturgie, wie zum Beispiel durch die gemeinsame Feier der Hl. Messe. Unweigerlich verbunden ist die Erinnerung an das Schwesternkonvent mit der Person von Schwester Berthelma, die als Oberin des Konvents und als robuste Stütze für so manchen Studenten die längste Zeit hier im Breul gelebt und gewirkt hat. Sie ist im Jahr 2010 mit ihren Mitschwestern Konrada Maria und Valentina in das Mutterhaus in Bestwig zurückgekehrt. Seit diesem Zeitpunkt hatten die Schwestern des Konvents keine Aufgaben mehr in der Hauswirtschaft. Die verbliebenen und neuen Schwestern waren fortan tätig in der Klinikseelsorge, im Bischöflichen Generalvikariat Münster, der Missionsprokuratur der Gemeinschaft oder haben studiert. Mit der Aufgabe des Konvents im Breul im September 2012 endete eine Ära. Dankbar schauen Hausleitung, Studenten, Mitarbeiter, Nachbarn und Gäste auf das Leben, Wirken und Beten aller Schwestern.

Nicht Grundfeste, aber vom Herzen willkommen ist und war den Studenten der Ehemaligenverein “Verein alter Breulianer, Münster e.V.“ Egal ob Top-Manager, Familienvater oder Referendar – diesem Verein gilt und galt es beim Auszug aus dem Breul beizutreten. Löblicherweise haben dies seit der Gründung des Vereins im Jahr 1984 rund 240 ehemalige Mitbewohner getan. Die Mitglieder treffen sich rund zwei Mal im Jahr: einmal zum Sommerheimfest und dann wieder zur ordentlichen Jahreshauptversammlung am ersten Adventssamstag. Dann wird auch kräftig darüber abgestimmt, welche von den Studenten vorgeschlagenen Projekte aus Vereinsmitteln gefördert werden sollen. In den letzten Jahren waren dies u.a. die Renovierung der Kellerbar, der Erwerb einer Beamer-Anlage und ein Kicker-Gerät. Schließlich sieht die Satzung des Vereins „die Pflege der Verbindung zwischen den ehemaligen Bewohnern des Deutschen Studentenheims, Münster, und die allgemeine Förderung und Unterstützung der jeweiligen Bewohner des Deutschen Studentenheims, Münster, in ihrer Ausbildung“ als den Hauptzweck des Vereins.